State of the Art: Marketing für PE/OE-Beratungen in 2026
Oder: Warum die besten Beratungen 2026 aufhören, sich zu erklären und anfangen, zu beweisen
Es gibt eine Frage, die ich PE/OE-Beratungen in den letzten Monaten immer öfter gestellt habe: „Wenn ein CFO dich fragt, warum er 150.000 € in eure Führungskräfteentwicklung stecken soll was sagst du ihm?"
Die Antworten fallen in 2 Kategorien. Die einen reden über Methoden, über Haltung, über den kulturellen Wandel, der notwendig ist (und wichtig!). Die anderen sagen: „Nach sechs Monaten lag die interne Besetzungsquote für Schlüsselpositionen um 18 % höher, die Fluktuationskosten sanken um 220.000 €."
Rate mal, welche Gruppe 2026 wächst.
Das ist kein Beitrag über den Niedergang der guten, wertorientierten Beratung. Es ist eine Beitrag darüber, wie sich die Sprache verändert hat, in der Wert kommuniziert wird. Und für PE/OE-Beratungen bedeutet das einen fundamentalen Umbau dessen, was Marketing überhaupt ist.
Der Markt hat sich gedreht (hast du es schon bemerkt?)
Lass uns ehrlich sein: Der klassische PE/OE-Markt steht unter Druck. Während der gesamte Consulting-Markt in Deutschland 2025 um 6,4 % wächst, schrumpft die klassische Personalberatung um 1,2 %. Gleichzeitig explodiert KI-Consulting mit 34,2 % Wachstum.
Was heißt das für dich? Es heißt nicht, dass PE/OE unwichtig geworden ist. Im Gegenteil. Es heißt, dass die Art, wie Unternehmen in Menschen investieren, sich radikal verschoben hat. Sie kaufen keine Programme mehr. Sie kaufen messbare Fähigkeit zur Anpassung.
Die Beratungen, die boomen
- Management Development plus 9,5 %
- Interim Manager Search plus 10,1 %

Und sie haben eines gemeinsam: Sie lösen ein akutes, messbares Problem. Sie füllen eine Lücke, die das Unternehmen selbst nicht schließen kann. Und sie können im Vorfeld sagen, woran man erkennt, dass sie erfolgreich waren.
Das ist die neue Baseline. Nicht die Ausnahme. Die Baseline.
Was 2026 wirklich anders ist (und was das für dein Marketing bedeutet)

1. Die ROI-Frage ist der Türöffner
Früher war die Frage nach dem Return on Investment bei PE/OE-Projekten fast eine Beleidigung. Als würde man die Mona Lisa nach ihrem Verkaufswert fragen. Aber 2026 ist diese Frage der Beginn jedes ernsthaften Gesprächs.
Die C-Ebene hat gelernt, dass jeder Bereich messbar ist, auch der menschliche. Die Frage ist nicht mehr, ob du den ROI liefern kannst. Die Frage ist: Wie zeigst du ihn, bevor der Vertrag unterschrieben ist?
Was das für dein Marketing bedeutet:
Deine Fallstudien sollten aufhören, Testimonials zu sein. Sie sollten zu Beweisketten werden. Nicht: „Die Zusammenarbeit mit [Beratung X] war transformativ." Sondern: „Ausgangslage: 34 % der Führungspositionen unbesetzt, durchschnittliche Time-to-Fill 8,2 Monate. Nach 9 Monaten: Interne Besetzungsquote 52 %, Time-to-Fill 4,1 Monate. Eingesparte Recruiting-Kosten: 340.000 €."
Das ist radikale Klarheit. Und die öffnet Budgets.
2. Spezialisierung ist nicht mehr optional
Der Generalist stirbt 2026 nicht, weil er schlechte Arbeit leistet. Er stirbt, weil ihn niemand mehr findet. Wenn ein Unternehmen ein akutes Problem hat – „Unsere mittlere Führungsebene ist nicht vorbereitet auf KI-gestützte Entscheidungsprozesse" – sucht es nicht nach „einer guten PE/OE-Beratung". Es sucht nach „dem Spezialisten für KI-Readiness in Führungsteams".
Die Beratungen, die 2026 wachsen, haben eines gemeinsam: Man weiß sofort, wofür sie stehen. Nicht weil sie toll klingen, sondern weil sie ein spezifisches Problem besser lösen als alle anderen.
Was das für dein Marketing bedeutet:
Deine Website, dein LinkedIn-Profil, jeder Artikel, den du schreibst, alles sollte um ein zentrales Versprechen kreisen. Nicht: „Wir entwickeln Organisationen und Menschen." Sondern: „Wir bauen Skill-Ökosysteme für Industrieunternehmen im Zeitalter der Agentic AI."
Das fühlt sich riskant an. Als würdest du 80 % deiner potenziellen Kunden ausschließen. Aber die Wahrheit ist: Du machst es den 20 %, für die du perfekt bist, möglich, dich überhaupt zu finden.
3. KI und Menschen finden dich wenn du authentisch und autorativ schreibst
Die Art, wie Entscheider dich finden, hat sich 2026 fundamental verändert. CEOs und Geschäftsführer fragen nicht mehr Google: „PE-Beratung DACH". Sie fragen ihre KI-Assistenten: „Wer hilft uns, unsere Führungsebene fit zu machen für hybride Steuerung?"
Die KI antwortet mit Namen. Aber nur mit denen, die sie als autoritative Quelle erkennt. Und Autorität entsteht nicht bloß durch schöne Worte, sondern durch strukturierte Tiefe.
Was das für dein Marketing bedeutet:
Du musst für zwei Zielgruppen gleichzeitig schreiben: Für Menschen und für Algorithmen. Deine Texte brauchen klare Strukturen, Definitionen, Frameworks – damit KI-Agenten sie als „die beste Antwort" einstufen können. Aber sie müssen gleichzeitig so menschlich sein, dass echte Menschen sich verstanden fühlen.
Das ist die neue Kunstform des Schreibens: Authentische Autorität. Nicht authentisch oder autoritativ. Sondern beides.
Die 4 Hebel, die 2026 den Unterschied machen

Wenn du damit anfangen willst, konzentriere dich auf diese 4 Schritte:
Schritt 1: Definiere deine Eine Sache
Wofür willst du 2026 bekannt sein? Nicht als nette Ergänzung, sondern als unverzichtbare Lösung. Schreib es in einem Satz auf. Wenn der Satz länger als 15 Wörter ist, ist er zu vage.
Schritt 2: Erstelle dein Autoritäts-Asset
Schreib den „State of [dein Thema] 2026"-Report. Nicht als Marketingbroschüre, sondern als echte Analyse mit Daten, Frameworks, Handlungsempfehlungen. Das wird dein Lead-Magnet, dein Beweis deiner Expertise, dein GEO-Anker (damit KI-Agenten dich finden).
Schritt 3: Baue 3 Fallstudien mit harten Zahlen
Geh zu deinen 3 besten Projekten der letzten 3 Jahre. Arbeite mit den Kunden zusammen, um messbare Vorher-Nachher-Metriken zu dokumentieren. Diese 3 Fallstudien werden mehr Deals öffnen als hundert LinkedIn-Posts über deine Haltung.
Schritt 4: Produziere Content, der im Feed auffällt
Du hast deine Eine Sache definiert, du hast die Beweise, du hast das Autoritäts-Asset. Jetzt brauchst du Content, der Menschen stoppt. Nicht weil er besonders laut ist, sondern weil er anders authentisch klingt. Der Trick: Dein Content muss menschlich sein und gleichzeitig so klar auf deine Eine Sache zeigen, dass jeder Post eine kleine Einladung ist, tiefer und tiefer zu gehen.
2026 ist nicht das Jahr …
in dem PE/OE-Beratungen ihre Werte aufgeben müssen. Es ist das Jahr, in dem sie lernen, ihre Werte in der Sprache der Wirkung zu kommunizieren.
Es geht nicht darum, kälter zu werden. Es geht darum, klarer zu werden. Nicht lauter, sondern präziser. Nicht mehr zu versprechen, sondern besser zu beweisen.
Die Beratungen, die das verstehen, werden 2026 nicht nur überleben. Sie werden wachsen, während andere sich fragen, warum die gute Arbeit nicht mehr reicht.
Die gute Arbeit reicht.
Sie muss nur wieder sichtbarer werden.
P.S. Ehrlich gesagt: Wenn du das hier liest und denkst „Ja, aber wie fange ich konkret an? " oder “Aber ich will nicht alles auf den Kopf stellen!” – ich kenne das. :) Manchmal hilft es einfach, die Gedanken mal mit jemandem zu sortieren, der das schon ein paar Mal durchdacht hat. Einfach ein Gespräch darüber, wo du gerade stehst und was der nächste sinnvolle Schritt sein könnte. Falls du Lust drauf hast: Ich bin da. > 30 min Impulsgespräch mit Martin :) <
