Nach KI kommt der Mensch. Bist du bereit?

Neulich saß ich in Vietnam in einem Café.

Links von mir: Ein Mann, der ChatGPT fragte, wie er seine Beziehung retten kann. Rechts von mir: Eine Frau, die Midjourney bat, ihr Logo zu designen.

Ich dachte: Okay. Wir sind also da angekommen.

Und dann dachte ich einfach nur … Und NUN?

Die Frage, die keiner laut stellt

Bei all der KI. Den Softwares. Der Effizienz, die uns verspricht, dass wir nie wieder selbst denken müssen.

Was macht der Mensch eigentlich noch?

Vor allem in der Beratung?

Ich meine: KI kann Infos liefern. Schneller als du. Breiter vielleicht auch.

Und du so?

Bist halt ein Mensch.

Hast Haare. Gefühle. Emotionen. Ein Herz. Spürst, wenn du unabsichtlich auf eine heiße Herdplatte greifst.

Ist das genug?

Macht dich das zu einem besseren Berater als KI?

Ganz klares …

JA.

Und zwar haushoch.

Warum? Weil du das Einzige bist, was KI nie sein wird.

Du kannst Nähe schaffen.

Nicht die algorithmische "Wir-verstehen-uns-doch"-Nähe, die dir Netflix vorgaukelt, wenn es dir zum zehnten Mal eine Serie empfiehlt, die du eh nicht schaust.

Sondern echte, tiefe, menschliche Verbindung.

Das Ding, das passiert, wenn du jemandem in die Augen schaust und merkst: "Okay, der versteht mich wirklich."

Das kann KI nicht.

Nie.

Egal, wie gut die Algorithmen werden.

KI kann Wissen. Du kannst Mensch.

Und dieses Menschsein? Das kann dir keiner wegnehmen.

Aber hier kommt ein Haken.

Du kannst es verwässern.

Nicht absichtlich. Schleichend.

Wenn du anfängst, wie KI zu klingen.

Wenn du anfängst, perfekt zu schreiben. Linear zu denken. Effizient zu kommunizieren.

Wenn du vergisst, was Menschsein eigentlich bedeutet:

• Einen Satz mal nicht perfekt zu beenden, weil der Gedanke woandershin will.
• Eine Frage zu stellen, die komplett aus dem Kontext reißt – und genau dadurch den Kern trifft.
• Pointen zu setzen, die nur funktionieren, weil sie aus einem Leben kommen, nicht aus einem Trainingsdatensatz.
• Kaffee zu trinken und auf die Hose zu kleckern.

Du kannst so vieles.

Du bist so sehr Mensch.

Da kann KI nur neidisch werden.

Human is the next big thing.

Nach KI kommt der Mensch.

Frank Dopheide von Human Unlimited sagt das seit Jahren. Während alle noch über ChatGPT-Integration und AI-Chatbots reden, spricht er bereits über das, was danach kommt.

Und was kommt danach?

Die große BeSINNung.

Nachdem wir eine Welle der Robotisierung erleben – nachdem wir gemerkt haben, dass KI tatsächlich alles kann, was wir dachten, dass nur wir können –, wird sich die Frage auftun:

Und was ist mit dem Menschsein?

Was ist mit dem Sinn?

An was glauben Menschen, wenn die Arbeit wegfällt?

Was machen Menschen, wenn Menschen niemand mehr braucht, damit der Planet läuft?

Was ist dann?

Dann hakts kurz.

Dann müssen wir uns alle gemeinsam beSINNen.

Dann müssen wir wieder lernen, Mensch zu sein.

Und vor allem: Welcher Mensch bin ich eigentlich ECHT?

Fragen wir doch KI, wie das geht.

Ernsthaft.

Wir könnten ChatGPT fragen: "Wie lerne ich, ich selbst zu sein?"

Und sie würde antworten. Vermutlich sogar gut.

Aber hier ist das Ding:

KI wird uns dabei helfen können – aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Denn eines wird KI nie tun:

Dich aus deinem Kopf holen und in deinen Körper führen.

Dich fühlen lassen, statt nur wissen.

Dich da sein lassen, statt nur funktionieren.

Außer du gibst ihr diese Energie vor.

Aber dann bist es wieder du.

Der Mensch.

Was bleibt also?

Nach KI kommt der Mensch.

Das ist keine Warnung. Das ist eine Einladung.

Eine Einladung, jetzt schon zu üben.

Jetzt schon zu lernen, was es bedeutet, Mensch zu sein.

Nicht perfekt.

Sondern echt.

Und wenn du das schaffst – wenn du das übst, während alle anderen noch versuchen, wie KI zu sein –, dann hast du den größten Wettbewerbsvorteil, den es je gab:

Du bist du.

Und das kann keine KI jemals imitieren.

P.S. Ich schreibe das hier, während ich gestern 2x gegen die selbe Einbahn gefahren bin. Euer Martin (Mensch eben) :)