Habt ihr vergessen, was euch anders macht? (Vielleicht findet ihr es hier wieder)

PE/OE-Beratungen klingen heutzutage austauschbar, weil alle dieselben Themen bespielen.

Nicht nur im PE/OE-Markt.

Sondern überall.

Mal nach links geschaut: "Oh, die schreiben über Agilität. Das sollten wir auch machen."

Mal nach rechts: "Die bieten jetzt KI-Beratung an. Vielleicht sollten wir das auch?"

Das passiert.

Und das ist völlig normal.

Das ist etwas zutiefst Menschliches.

Menschen – und Organisationen, vor allem in der heutigen Welt – vergleichen sich.

Ständig.

Und hier ist das Ding:

Der Vergleich selbst stellt noch kein Problem dar.

Es ist klug, den Markt zu beobachten.

Es ist wichtig zu wissen, was andere machen.

Das Problem entsteht erst durch die Reaktion auf den Vergleich.

Was passiert, wenn du deine Konkurrenz kopierst (Spoiler: Du verlierst dich selbst)

Nach dem Vergleich folgt oftmals eine Nachahmung.

Organisationen blicken auf die besonders erfolgreichen Konkurrenten.

Nehmen sie als Benchmark.

Und kopieren einen Teil ihrer Authentizität.

Nicht böswillig.

Sondern aus der Angst heraus: "Wenn die damit erfolgreich sind, müssen wir das auch machen."

Und plötzlich klingen alle gleich.

Alle schreiben über Agilität.

Alle bieten Leadership-Entwicklung an.

Alle nutzen dieselben Buzzwords.

Und die ursprüngliche Kraft – das, was dich wirklich anders macht – wird über die Zeit abgeschwächt.

Was die erfolgreichsten Beratungen anders machen

Die erfolgreichsten Beratungen blicken weniger auf die Konkurrenz und mehr auf den Zielkunden und sich selbst.

Das heißt nicht, dass sie Konkurrenten und den Markt komplett außer Acht lassen.

Aber sie nutzen die Marktbeobachtung vor allem, um strategische Entscheidungen zu treffen.

Nicht, um Inspiration zu gewinnen.

Nicht, um ihre eigene Marke immer mehr abzuschwächen.

Sondern um zu verstehen:

"Okay, das macht der Markt. Und wir? Wir machen das hier. Bewusst anders."

Die gute Nachricht: Differenzierung ist immer vorhanden

Differenzierung ist immer vorhanden.

Immer.

Weil das Denken einer jeden Organisation von unterschiedlichen Menschen ausgeht.

Und jeder Mensch hat ein uniques Skillset an Erfahrungen, Blickwinkeln, Erkenntnissen, Lösungen, Werten, Haltungen.

Damit ist jede Organisation immer einzigartig und vom Grunde auf stark differenziert.

Wenn diese Differenzierung klar ist und auch nach außen übersetzt wird.

Das ist der Knackpunkt.

Nicht: "Wir müssen uns differenzieren."

Sondern: "Wir müssen uns erinnern, wie wir schon differenziert sind und den Mut haben, das zu zeigen."

Der Mut, der einzige zu sein (auch wenn es sich komisch anfühlt)

Es braucht Mut, seine eigenen Überzeugungen voll und ganz sichtbar zu machen.

Warum?

Weil unique Differenzierung immer auch bedeutet:

"Oh okay. Wir sind damit komplett alleine."

"Das macht am Markt sonst niemand so wie wir."

"Ist das jetzt falsch?"

Und im ersten Moment kann man denken: Ja, das ist falsch.

Weil starke und mutige Differenzierung im ersten Moment etwas Zeit braucht, bis eure Zielgruppe das wirklich kapiert und euch auch sieht.

Aber hier ist das Ding:

Die Menschen, die es verstehen? Die bleiben.

Und die, die es nicht verstehen?

Die wären sowieso nicht die richtigen Kunden gewesen.

Nicht die Tools. Nicht die Frameworks. Euer Denken.

Euer Denken.

Das ist der wesentlichste Unterschied bei Beratungen.

Eure unique Perspektive und Sichtweisen auf Themen.

Eure unique Art und Weise, Probleme zu lösen.

Das ist der Unterschied.

Nicht die Tools.

Nicht die Frameworks.

Nicht die Buzzwords.

Sondern:

• Wie denkt ihr über Agilität?
• Was ist eure Haltung zu Change?
• Warum glaubt ihr, dass Resilienz so funktioniert – und nicht anders?

Das ist eure Differenzierung.

Und es ist ein Problem, wenn man das aufgibt, um das zu machen, was man denkt machen zu müssen, weil der Markt das so macht.

Das kostet Differenzierung.

Und Substanz.

Was Beratungen 2026 machen müssen (Spoiler: Es ist einfacher, als du denkst)

Es geht gar nicht groß darum, etwas zu finden.

Es geht darum, wieder Klarheit über die eigene Essenz zu gewinnen.

Die eigene Perspektive.

Das eigene Thema, zu dem man so viel Tiefe und Klarheit und Expertise hat, dass man es zur einen Kernsache machen sollte.

Das bedeutet nicht, dass du radikal alles ändern musst.

Es bedeutet, dass du authentisch zu dem zurückkehrst, was schon immer da war.

Wie geht das? (Die Fragen, die du dir stellen musst)

1. Was ist unsere Essenz?

Nicht: Was machen wir?

Sondern: Warum machen wir das, was wir machen?

Was treibt uns an?

Was glauben wir wirklich?

2. Worin sind wir wirklich Experten?

Nicht: Was können wir auch machen?

Sondern: Was können wir besser als alle anderen?

Was ist unser Tiefgang?

Was ist unser Moat?

3. Was ist unsere Haltung zu Thema X?

Nicht: Was sagt der Markt dazu?

Sondern: Was denken wir darüber?

Was ist unsere unique Perspektive?

Wo widersprechen wir dem Mainstream?

4. Warum machen wir das, was wir machen, so wie wir es machen – und nicht anders?

Das ist die wichtigste Frage.

Weil die Antwort darauf deine Differenzierung ist.

Kopie oder Original? Du entscheidest.

Ihr seid nicht austauschbar.

Ihr habt nur vergessen, was euch anders macht.

Oder und das ist ehrlicher – ihr habt Angst, es zu zeigen.

Weil es bedeutet, alleine zu sein.

Weil es bedeutet, dass nicht jeder es versteht.

Weil es bedeutet, Mut zu haben.

Aber hier ist die Wahrheit:

Die Menschen, die euch brauchen, warten darauf, dass ihr euch zeigt.

Aber nicht als Kopie.

Sondern als Original.